Insel Engeløy
Auf der Insel Engeløy kamen in den Jahren 1942 bis 1945 mehr als 500 sowjetische Kriegsgefangene ums Leben und wurden in der Nähe des Kriegsgefangenenlagers in Gemeinschaftsgräbern bestattet. Auf dem Begräbnisplatz wurde im Mai 1945 das unten abgebildete Denkmal von den überlebenden Mitgefangenen errichtet. Der Friedhof wurde im Beisein der örtlichen Bevölkerung, des Bürgermeisters und Vertretern der Alliierten durch einen orthodoxen Priester geweiht.
1951 wurde aber auch dieser Friedhof im Rahmen der Operation Asphalt rasiert. In aller Eile und ohne die angemessene Pietät wurden die Gräber geöffnet und die Überreste der Toten nach Tjøtta überführt. Dabei hat man es versäumt, die damals aller Wahrscheinlichkeit mögliche Identifizierung der Toten vorzunehmen. Die von Engeløy überführten Toten liegen daher heute in Tjøtta in anonymen Gräbern.
Das originale Denkmal befindet sich noch heute an der Stelle des noch immer gut erkennbaren Friedhofes. Es ist allerdings stark vom Zahn der Zeit angegriffen. Die originale Messingplatte ist erhalten geblieben. Es gibt Pläne das ursprüngliche Denkmal wiederherzustellen und die Platte dort wieder zu montieren.
In den 1980er Jahren wurde auf der anderen Seite des Lagers, mehr in Straßennähe, ein neues Denkmal nach dem Vorbilde des alten errichtet. Die neue Steintafel mit der gleichen Inschrift ist in den neunziger Jahren von der Partnerstadt Podporoszje gestiftet worden.
Das neue Denkmal ist gleichzeitig auch der Ort an dem seit vielen Jahren im Mai die Feierlichkeiten zum Gedenken der Befreiung Norwegens beginnen. Von dem ehemaligen Lager sind heute nur Fundamente einiger Baracken erhalten. Die meisten der Überreste sind stark mit Moos und Gras überwachsen.
(Foto: Eva-Ditte Donat, NORDLANDSMUSEET Steigen)
(Foto: Eva-Ditte Donat, NORDLANDSMUSEET Steigen)
Weitere Informationen erhältlich beim Nordlandmuseum post@nordlandsmuseet.no (auch in deutscher und russischer Sprache).